Morgens



Die Augen geöffnet,
die Füße unter der Decke rausgestreckt.
Irgendwer hat meine Bude in den Weichzeichner gesteckt.
Der Brand ärgert meinen Magen.
Wieso resultiert daraus
  auc immer ein imenser Druck auf die Blase ?
Der Schlaf ist schon zu weit entrückt,
   also stehe ich auf,
     greife mir eine Zigarrette,
       und schlüpfe in meine Espandrillos,
        die schon wieder in die Mülltonne gehören.
Zum Heben der Füße bin ich noch zu faul,
  also schlurfe ich ins Badezimmer.
Eine Lake kündigt meiner Katze Nachttat an.
  Der Pfütze ausweichend,
     setze ich mich hin
      und lasse es laufen.
       Zwischen den Beinen hindurch,
        lasse ich die Asche in den Strahl fallen.
Minutenlanges entspanntes Sitzen.
  Wo könnte ein Heiliger besser entstehen,
    als wenn er auf dem Klo sitzt.
     Der Erfinder des Klos muß ein Engel gewesen sein.
      Dort auf dem Klo könnte man wieder an Gott glauben.

Zurück auf dem Schlachtfeld der gestrigen Nacht.
Noch immer hat keiner den Weichzeichner raus genommen,
 aber so sehen die vollen Aschenbecher,
   wie ein Stilleben von Manet aus.

Das Chaos ist mein alter lieber Freund,
  eine Bastion gegen,
    die hinter Lügen verborgenen Kälte dort draußen.
In der Küche empfangen mich Heerscharen
     von leeren goldschwarzen Guinnessdosen.
      Aus der leeren Flasche Tullamore Dew
       grüßt mich der vergangene Abend.
Wieder einmal eine legendäre Nacht,
   ein Spiel an den Grenzen des Menschseins.
Draußen wird es heller,
  die Kaffeemaschine röchelt,
   aus den Boxen erklingt sanfte Gitarrenmusik,
     eine Errinnerung an den geschlossen Deal.

Eine weitere Zigarrette
   und ich versinke wieder in Tagträumen.
     Der Kaffee dampft in der Tasse,

       und ich freue mich über diesen Morgen.

 

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