Tod in der Badewanne





Morgens,

    der Sommer neigt sich dem Ende zu,

       und ich kann nicht in meine Badewanne.

In den Knochen noch den Rausch von gestern,

   das Maul noch ganz pelzig,

     sitze ich beim Morgenschiß,

      und bemerke,

        das ich nicht baden kann.

Denn in die Wanne hat sich eine Motte gesetzt.

Eine Badewanne ist kein schlechter Ort zum Sterben,

  leicht bewegen sich noch die Fühler,

    aber das Leben hat schon begonnen Abschied zu nehmen,

       aus diesem Körper,

        dem es als Hülle für diesen Sommer gedient hat.


Manchmal habe ich Sie schon gesehen gehabt,

   und ich habe Sie weiter fliegen lassen.

Sie war in meiner Wohnung so allein,

   genauso fehl am Platz,

       wie ich in dieser Welt.

Und bei solchen Gemeinsamkeiten,

    kann ich ihr den Respekt,

      im Augenblick ihres Sterbens nicht verweigern,

hoffentlich muß ich nicht zu lange auf mein Bad warten.

 

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